Ressourceneffizienz

Der weltweit wachsende Ressourcenverbrauch stellt einerseits eine große Belastung für die Umwelt dar, andererseits können Verknappungen schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft haben.

Daher gilt der sparsame und effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen wie etwa Energierohstoffe, Biomasse oder Mineralien  als eine der Schlüsselstrategien für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft.

Das Thema Ressourceneffizienz hat in Österreich wie auch in der EU und international (OECD, UNEP) in den letzten Jahren erheblich an umwelt- und wirtschaftspolitischer Relevanz gewonnen.

Foto Windturbine und Sonne

Die Europäische Kommission hat das Thema Ressourceneffizienz als eine von sieben Leitinitiativen innerhalb der „Strategie Europa 2020“ hervorgehoben. Darauf aufbauend veröffentlichte die Europäische Kommission den „Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa“, mit dem Ressourceneffizienz zu einer wesentlichen politischen Grundlage der Mitgliedsstaaten werden soll.

Leitindikator dieser politischen Initiative ist die „Ressourcenproduktivität“. Bei diesem Indikator handelt es sich um das Verhältnis des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Inlandsmaterialverbrauch (DMC).

Eurostat veröffentlicht diesen Leitindikator und andere relevante Indikatoren, die möglichst viele der im Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa bestimmten Themen abdecken, regelmäßig im "Scoreboard zur Ressourceneffizienz".

 

Ressourceneffizienz und Umweltgesamtrechnungen

Der Materialverbrauch einer Nation wird im Rahmen der Materialflussrechnung erhoben. Auf Basis dieser EU weit harmonisierten Methodik können vergleichbare Indikatoren auch zur Ressourceneffizienz erstellt werden (siehe Physische Konten - Materialflussrechnung).

Neben der EU verwenden auch die OECD und UN diese Indikatoren für ihre Ressourcenaktivitäten.

Für Österreich veröffentlicht die Statistik Austria jährlich aktuelle Ressourcenindikatoren als Modul der Umweltgesamtrechnungen.

 

Ressourceneffizienz in Österreich

Die Ressourceneffizienz (Ressourcenproduktivität) in Österreich konnte von 2000 bis 2021 um rund 22 % gesteigert werden, während der Ressourcenverbrauch (DMC) im gleichen Zeitraum um 6,5% anstieg. Dies zeigt, dass es durch technologische Verbesserungen und strukturellen Wandel gelungen ist, den Materialverbrauch vom Wirtschaftswachstum zumindest relativ zu entkoppeln. Das Ziel ist jedoch eine dauerhafte absolute Entkopplung von BIP und DMC, also ein sinkender absoluter Verbrauch bei steigendem Wirtschaftswachstum bzw. sogar darüber hinaus ein Ressourcenverbrauch, der ausreichend absolut entkoppelt vom Wirtschaftswachstum ist und unter die planetaren Grenzen (planetary boundaries) sinkt.

2020 war auch die Ressourceneffizienz noch stark durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst. Trotzdem ist zu beobachten, dass während dieser Zeit der Materialverbrauch bei gefallenem BIP kontinuierlich zunahm. 2021 stieg das BIP wieder stark an, während auch der Materialverbrauch weiterhin anstieg, eine absolute Entkopplung von Materialverbrauch und Wirtschaftswachstum ist weiterhin nicht erreicht. 

 

Abbildung Diagramm Ressourceneffizienz, inländische Entnahme, inländischer Materialverbrauch und BIP im Vergleich 2000 bis 2016