Umweltökonomie

Die Umweltökonomie als Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Wirtschaft, bzw. mit den daraus resultierenden ökologischen Folgen. Diese begründen sich unter anderem darin, dass viele natürliche Ressourcen (noch) den Status von öffentlichen bzw. freien Gütern aufweisen, d.h. für jedermann ohne Ausschließbarkeit und Rivalität zwischen den Wirtschaftsteilnehmern verfügbar sind (beispielsweise Luft, Wasser). Dadurch kann es allerdings bei übermäßiger Nutzung bzw. Ausbeutung zu Umweltschäden kommen.

Foto Bürogebäude mit Baukran und Baum

Die Umweltökonomie liefert Ansätze um die durch Umweltbelastung bzw. Nutzung natürlicher Ressourcen entstandenen Kosten zu internalisieren, d.h. zu bewerten und dem Verursacher zuzurechnen. Beispiele für umweltökonomische Maßnahmen sind der Emissionszertifikatehandel, Energiesteuern, Abfall-/Abwassergebühren u.v.m.

Innerhalb der Umweltökonomie unterscheidet man zwischen einem volkswirtschaftlichen und einem betriebswirtschaftlichen Zweig. Während sich die betriebliche Umweltökonomie mit den Aspekten einer umweltorientierten Unternehmensführung (Umweltmanagement, betrieblicher Umweltschutz,...) beschäftigt, stehen bei der volkswirtschaftlichen Umweltökonomie die Fragen im Vordergrund, was Umweltschutz kostet und was er der Volkswirtschaft bringt. Zentrale Instrumente für eine solche Analyse sind eine umweltökonomisch erweiterte Kosten-Nutzen Analyse und umweltökonomische Gesamtrechnungen.

Methodisch wird in der Umweltökonomie grundsätzlich zwischen zwei Ansätzen unterschieden:

  • Bewirtschaftung von natürlichen erneuerbaren und nicht erneuerbaren Ressourcen (z.B.: Erdöl, Kohle, Sonne, Wasser), die als Inputfaktor für den Wirtschaftsprozess dienen
  • Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen (im Sinne von Aufnahmefähigkeit der Ressourcen - z.B.: Luft, Wasser, Boden), die als Aufnahmemedien der Outputs des Wirtschaftsprozesses dienen

Umweltgesamtrechnungen bieten die Möglichkeit diese Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Wirtschaft, mit der sich die Umweltökonomie auseinandersetzt, auf Basis konkreter Daten darzustellen. Somit kann eine hervorragende Grundlage geschaffen werden, umweltpolitische Entscheidungen mit nachvollziehbaren und umfassenden Daten zu unterstützen.