Was sind Umweltgesamtrechnungen?
Umweltgesamtrechnungen (UGR) sind ein statistisches System, das die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, privaten Haushalten und Umwelt beschreibt. Dazu werden ökologische (physische) Daten, zum Beispiel zu Rohstoff-, Energie-, Wasser- oder Flächenverbrauch, Abfall- und Abwasserentsorgung sowie Luftemissionen, ökonomischen (monetären) Daten, wie etwa dem Bruttoinlandsprodukt oder der Bruttowertschöpfung gegenübergestellt.
In einer Volkswirtschaft werden für wirtschaftliche Aktivitäten, Produktion und Konsum nicht ausschließlich Arbeit und produziertes Vermögen eingesetzt, sondern auch nicht produziertes Naturvermögen, also Rohstoffe (Erze, Mineralien, Wasser,…), Fläche (für Produktions-, Konsum- und Freizeitaktivitäten) und Ökosysteme (Aufnahme und Abbau von Rest- und Schadstoffen, Abfällen und Abwasser).
Durch die wirtschaftliche Tätigkeit kommt es in der Regel durch Abnutzung zu einer Änderung des Umweltzustands bzw. des Naturvermögens. Diesen negativen Veränderungen versucht man gezielt mittels geeigneter Umweltschutzmaßnahmen entgegen zu wirken. Um eine umfassende Betrachtung solcher Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesellschaft durchführen zu können, ist es erforderlich, Informationen über den Zustand der Umwelt und über die wichtigsten Tendenzen, Einflüsse und Ursachen von Umweltveränderungen zu haben.
Ein wichtiger Aspekt bei dieser Betrachtungsweise sind auch Leistungen, welche durch die Umwelt erbracht werden, also sogenannte Ökosystemleistungen (ecosystem services). Dazu zählt man die Vielzahl der von einer natürlichen Umwelt und von gut funktionierenden Ökosystemen erbrachten Leistungen, die vom Menschen unentgeltlich genutzt werden, um sein Wohlbefinden zu gewährleisten und seine Lebens- und Ernährungsgrundlage zu sichern.
Entsprechend dem Umweltprogramm der Europäischen Gemeinschaft sind alle diese Informationen die Grundvoraussetzung für die Entwicklung und Umsetzung einer effizienten Politik.
Um die notwendigen Informationen liefern zu können, sind Instrumente erforderlich, die es ermöglichen die bereits erwähnten Umweltauswirkungen von wirtschaftlicher Tätigkeit bzw. der Gesellschaft besser darzustellen.
Ein solches Instrument sind Umweltgesamtrechnungen, die aufgrund ihres Informationsgehalts zu wirtschaftlichen Daten und Umweltdaten eine wichtige Wissensgrundlage für umweltpolitische Entscheidungen in Kenntnis der Sachlage darstellen.
Als wichtigste methodische Grundlage für die Erstellung von Umweltgesamtrechnungen gilt dabei auf internationaler Ebene das „System of Environmental and Economic Accounting“ (SEEA), das federführend von den Vereinten Nationen entwickelt wurde.
Umweltgesamtrechnungen (UGR) sind ein statistisches System, das die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, privaten Haushalten und Umwelt beschreibt. Dazu werden ökologische (physische) Daten, zum Beispiel zu Rohstoff-, Energie-, Wasser- oder Flächenverbrauch, Abfall- und Abwasserentsorgung sowie Luftemissionen, ökonomischen (monetären) Daten, wie etwa dem Bruttoinlandsprodukt oder der Bruttowertschöpfung gegenübergestellt.
Im Mittelpunkt dieser Betrachtung stehen dabei Fragen wie:
Wie stark sind Belastungen und Einwirkungen auf die Umwelt?
Welche Leistungen erbringt die Umwelt für die Gesellschaft?
Wie verändert sich der Zustand der Umwelt?
Welche Umweltschutzmaßnahmen werden ergriffen?
Die Umweltgesamtrechnungen haben das Ziel diese Formen der Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Umwelt, also Umweltbelastung, Umweltschutzmaßnahmen und Leistungen, die durch Verwendung von Umweltgütern für die Gesellschaft erbracht werden, zu beschreiben.
In einer Volkswirtschaft werden für wirtschaftliche Aktivitäten, Produktion und Konsum nicht nur Arbeit und produziertes Vermögen eingesetzt, sondern auch nicht produziertes Naturvermögen. Teile dieses Naturvermögens, wie z.B. Rohstoffe oder Fläche, werden direkt genutzt, während andere Teile, wie etwa Ökosysteme und sonstige natürliche Systeme (z.B. die Atmosphäre) Leistungen für wirtschaftliche Aktivitäten zur Verfügung stellen. Dazu gehört unter anderem die Aufnahme und der Abbau von Rest- oder Schadstoffen, Luftemissionen, Abfällen oder Abwasser, die während der Produktion oder dem Konsum entstanden sind.
Die rein volkswirtschaftliche Betrachtung, wie sie über die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) erfolgt, liefert eine umfassende Beschreibung des wirtschaftlichen Geschehens innerhalb einer Volkswirtschaft. Umweltgesamtrechnungen ergänzen die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, indem sie diese um umweltrelevante Faktoren erweitern.
Als sogenannte „Satellitenkonten“ folgen sie dabei weitgehend den Konzepten und Regeln der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, um sicherzustellen, dass die Daten aus den beiden Berechnungen kompatibel sind. Das bedeutet, dass die zu Grunde liegenden Konzepte, Definitionen, Abgrenzungen und Gliederungen so weit wie möglich übereinstimmen, damit Daten aus den UGR untereinander und mit den identisch gegliederten VGR-Daten verknüpfbar sind und gemeinsam analysiert werden können.
Durch diesen Einbezug der Umwelt, in Form von physischen und monetären Daten, als relevanten Faktor in der Ökonomie haben Umweltgesamtrechnungen einen höheren Informationsgrad als rein volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Sie sind eine wichtige Datengrundlage für umweltpolitische Diskussionen und Entscheidungen und liefern gemeinsam mit den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ein umfassendes Bild der Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Umwelt.